Berufliche Orientierung

Das Berufsorientierungskonzept

Aufgrund der immer schneller und auch umfassender sich entwickelnden Veränderungen in der Arbeitswelt durch technologische Fortschritte, Wissensexplosion und Globalisierungsprozesse lassen sich zunehmend weniger allgemeingültige Aussagen zu beruflichen Perspektiven entwickeln. Die daraus resultierende Unsicherheit spüren nicht nur Erwachsene im Berufsleben, sondern auch Schülerinnen und Schüler, die deshalb zu Recht Hilfestellung der Gesellschaft im Berufsfindungsprozess erwarten.

Zusätzlich unterliegen Berufsorientierungsprozesse und Berufswahlentscheidungen individuellen Entwicklungsprozessen der Schülerinnen und Schüler. Während einige sehr engagiert und kompetent ihren Berufsorientierungsprozess eigengesteuert durchführen, benötigen andere Hilfestellungen. Die Berufsorientierungsarbeit stützt sich deshalb neben einigen obligatorischen Bausteinen auf die Portfolioarbeit, um allen Schülerinnen und Schülern Angebote machen zu können, die ihre individuellen Bedürfnisse, Notwendigkeiten berücksichtigen.

Die Portfolioarbeit ermöglicht eine stärkere Individualisierung der Berufsorientierungsprozesse und verspricht deshalb eine höhere Wirksamkeit im Sinne der Schülerinnen und Schüler.

Wichtig hinsichtlich einer erfolgreichen Portfolioarbeit „Berufsorientierung“ sind dabei für uns die folgenden Aspekte:

  • Portfolio-Arbeit lässt „Berufsorientierung als Prozess“ erleben,
  • Portfolio-Arbeit ermöglicht eine Verbindung zwischen privaten, schulischen und außerschulischen Orientierungsmarken,
  • Portfolio-Arbeit stärkt die Selbstreflexion und Eigeninitiative im Berufsfindungsprozess.

Aufgabe ist es, den Schülerinnen und Schülern nicht nur Informationen über Berufe und Berufsaussichten, Ausbildungswege und -anforderungen zu vermitteln, sondern auch, Entscheidungsstrategien zu erarbeiten und zu erproben, die eine kompetente Berufswahl ermöglichen. Insofern steht am Beginn des Prozesses der portfoliogestützten Berufsorientierung die Erarbeitung eines persönlichen Kompetenzprofils, das sich schließlich über Erkundungen im Berufsinformationszentrum und Bildungsgänge zu Unternehmen der Region zu einer konkreten Berufsperspektive verdichtet, die in der Durchführung eines zweiwöchigen Berufspraktikums kritisch überprüft werden kann. Flankiert wird der gesamte Prozess durch gezielten Kompetenzerwerb im Rahmen von z.B.:

  • Bewerbungstrainings,
  • Qualifikationserwerb zur Erstellung von Bewerbungen im Deutschunterricht,
  • Informationen zur Studienwahl in professionell geführten Einzelgesprächen mit Fachleuten des Arbeitsamts in der Schule,
  • Informationsveranstaltungen zur Studienwahl,
  • Besuch der Hochschultage mit den entsprechenden Informationsangeboten vor Ort.

Das prozessbegleitende Portfolio bietet im Rahmen dieser umfassenden Angebote zudem die Möglichkeit, die eigene Berufsperspektive kontinuierlich zu hinterfragen, Alternativen zu erproben und die persönlichen Qualifikationen mit dem Berufswunsch abzugleichen und wird bis in der Klasse 9 vom Klassenlehrer, in den weiterführenden Stufen von den Beratungslehrern/Praktikumsbegleitern geprüft, damit die Schüler über entsprechende Rückmeldungen verfügen. Grundsätzlich wird jede durchgeführte Veranstaltung abgezeichnet und in Kontakt mit den Schülern evaluiert. (Das Praktikum in der EF wird per Fragebogen evaluiert und hiermit ein Ordner der empfehlenswerten Praktikumsstellen kontinuierlich erweitert.) Darüber hinaus werden schwächere Schüler gezielt im zweiten Halbjahr der Klasse 9 bezüglich alternativer schulischer und lernbiografischer Optionen beraten.

Das komplexe Gefüge der Berufsberatung ist eingebettet in Standards wie z.B. der Durchführung des „Zukunftstages“, aber auch besonderen Angeboten des Niedersächsischen Internatsgymnasiums, wie z.B. des Tandem-Projektes, Jugend forscht oder der Mitarbeit in der Schülerfirma nigler’s break.

Gesamtkonzept