Abi 2024 goes UN – POL&IS beim Marinefliegerstützpunkt in Nordholz

Vom Abijahrgang des NIGs zu Mitgliedern der UN-Vollversammlung – der Abschlussjahrgang 2024 konnte im Rahmen des POL&IS-Planspiels der Bundeswehr genau in diese Welt eintauchen und für drei Tage selbst erleben, was es heißt, als Repräsentant:innen verschiedenster Regionen Teil der UNO (United Nations Organisation) und somit Teil der Weltpolitik in all ihren Facetten zu sein.

Am Montagmorgen ging es pünktlich um halb neun nach Nordholz zum Marinefliegerstützpunkt der Bundeswehr. Durch die Jugendoffiziere wurde uns dort die Möglichkeit gegeben, an dem Planspiel POL&IS (Simulation Politik und internationale Sicherheit) teilzunehmen.

Das Ziel des Planspiels:

POL&IS soll Wissen über die politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse einzelner Weltregionen vermitteln. Dabei geht es nicht primär um die Lösung globaler Probleme an sich, sondern vielmehr um die Entwicklung eines Bewusstseins für internationale Abhängigkeiten und Zusammenhänge. Die Teilnehmenden sollen die Notwendigkeit eines kooperativen und vernetzten Ansatzes im Rahmen von Konfliktlösungen erkennen.

POL&IS bietet auch die Möglichkeit, soziale Kompetenzen zu schulen. Die Teilnehmenden sollen lernen, sich im Teamrahmen mit Problemstellungen auseinanderzusetzen, auf die anderen einzugehen und gemeinsam Lösungen zu finden.

Um diese Ziele erreichen zu können, mussten jedoch zunächst die Rollen aufgeteilt werden. Durch den Zufall ausgelost entstanden somit 12 Regionen, welche alle Bereiche der Welt abdeckten und jeweils aus Staats-, Umwelt-, Wirtschaftsminister:innen sowie Regierungschef:innen bestanden. Da aber auch weitere wichtige Organe der Weltpolitik vertreten werden sollten, kamen noch die Weltbank, der UN-Generalsekretär sowie sein Vertreter, die Weltpresse als auch die NGOs (Nichtregierungsorganisationen) hinzu. Nun konnte also losgespielt werden?

So schnell ging es leider noch nicht ganz, denn erstmal mussten die Schüler:innen sich in ihre Rollen und Regionen einfinden und ein Verständnis für die Abläufe des Spiels entwickeln.

Dass diese Einfindungsphase bei einigen Teilnehmer:innen recht schnell funktionierte, zeigte sich dann direkt in der ersten Vorstellungsrunde. Einige bauten beispielsweise direkt ihre Emotionen mit in die Rede ein, andere untermauerten ihre wichtigsten Aspekte durch kleine Zeichnungen und wichtige Schlagworte.

Doch so richtig losgehen konnte es immer noch nicht ganz und um den rauchenden Köpfen ein wenig entgegenzuwirken, gab es erstmal eine Mittagspause in der hauseigenen Kantine ;)

Gestärkt ging es dann in das Nachmittagsprogramm und auch wenn immer noch die Einweisung in die Rollen und Abläufe im Vordergrund stand, kam es zu dem ersten regen Austausch zwischen den Schüler:innen und man merkte, wie sie nach und nach immer mehr in ihre Rollen eintauchten.

Gegen 16:30 Uhr war der erste Tag dann geschafft und die Schüler:innen waren inhaltlich auf die kommenden zwei Tage vorbereitet und für ihre Rollen als auch Abläufe gewappnet.

Dienstagmorgen ging es dann schon um 7:30 Uhr los in Richtung Marinefliegerstützpunkt. Gerade angekommen hieß es auch schon frisch ans Werk und die Minister:innen und Co. traten ihre "Arbeit" an. Nach verschiedenen kurzen Besprechungen, Beratungs- als auch Austauschphasen startete die zweite UN-Vollversammlung durch die das erste POL&IS-Simulationsjahr revuepassiert werden konnte. Dies bedeutete auch, dass die Regionen sich erneut präsentieren durften und man muss positiv hervorheben, dass alle nun im Vergleich zum ersten Tag noch viel selbstbewusster auftraten und ihre Rolle verinnerlicht zu haben. Auch erste entstandene Beziehungen zwischen den Regionen wurden während dieser UN-Vollversammlung deutlich, denn kritische Fragen erfolgten meist nur aus Regionen, mit denen man noch keine Handelsabkommen geschlossen hatte und auch sonst zunächst politisch nicht auf denselben Nenner kam.

Um während solchen Abläufen den Bezug zur Realität zu erhöhen, wurde dann ab und zu durch die Jugendoffiziere unterbrochen und kritisch hinterfragt, inwiefern das Handeln in der Realität möglich wäre. Beispielsweise stimmte die Region Europa gegen einen Beitritt Arabiens in die WTO (World Trade Organisation), obwohl sie deren Energiegüter benötigten, was in der Realität vermutlich anders verlaufen wäre.

Um während des Planspiels auch am zweiten Tag nicht zu verhungern, folgte wieder das Mittagessen.

Nach einer gemeinsamen Pause ging es also frisch gestärkt an das Werk und das zweite POL&IS-Simulationsjahr nahm seinen Lauf – es hieß also wieder: Verträge schließen, politische Programme ausarbeiten sowie den Haushalt der Region planen und damit ging dann auch der zweite Tag gegen 16:45 Uhr zu Ende.

Mittwochmorgen, 7:30 Uhr, ein letztes Mal Aufbrechen und mit den beiden Bussen durch die Schneelandschaft auf das Bundeswehrgelände. Gerade angekommen, starteten die jungen Mitglieder der UN, Reporter:innen sowie NGOs in ihren Alltag und das Feilschen als auch Planen ging in die letzte Runde, bis dann die letzte UN-Vollversammlung startete, um das zweite POL&IS-Simulationsjahr zu reflektieren.

Genau wie an den letzten Tagen muss man den Schüler:innen erneut zugutehalten, dass diese sehr motiviert ihre Rollen vertreten haben und zum Teil sogar schon im Bus auf der Hinfahrt in die Simulationswelt eintauchten.

Mit der letzten UN-Vollversammlung endete dann jedoch auch das Planspiel und der Mittwoch fand nach dem Mittagsessen mit einer Führung über das Bundeswehrgelände einen gelungenen und runden Abschluss (nun konnten die Schüler:innen auch endlich ein wenig einordnen, wo genau sie die letzten drei Tage verbracht hatten ;)).

Doch wie gefiel das Planspiel im Nachhinein eigentlich den Schüler:innen und wie haben sie sich geschlagen?

Die Jugendoffiziere der Bundeswehr waren genau wie wir rundum zufrieden mit den Leistungen des Abiturjahrgangs 2024, da sie immer motiviert dabei waren und auch viel Eigeninitiative zeigten. Der Hinweis auf die Selbstständigkeit, die Weiterentwicklung als auch die Diskussionslust machten dann auch deutlich, inwiefern sich diese Motivation widerspiegelte, und führten zu der Selbstreflexion eines Jugendoffiziers, der anmerkte, dass dieser dadurch quasi keine Arbeit mehr hatte.  

Und auch unsere Schüler:innen konnten einiges für die Zukunft mitnehmen. Neben einem tieferen Verständnis für politische Prozesse konnten sie ebenfalls auf sozialer Ebene einiges lernen. Da bei diesem Jahrgang leider coronabedingt die Skifahrt ausfiel, wurde nun positiv zurückgemeldet, dass man nochmal eine gemeinsame Erfahrung als Jahrgang machen konnte und viele besser kennenlernen konnte. Sogar das Auslosen am Anfang wurde im Nachhinein eher positiv aufgefasst, da man so mit Mitschüler:innen zusammenarbeitete, mit denen man sonst eher wenig zu tun hat.

Gewünscht wurde sich jedoch auch, dass das Planspiel nicht nur an drei Tagen stattfindet, sondern eine ganze Schulwoche einkalkuliert wird, da man so die Auswirkungen des eigenen politischen Handelns noch besser wahrnehmen und von Tag zu Tag noch gelungener in die Rolle eintauchen könnte.

Konnte das Ziel des Planspiels also im Großen und Ganzen erreicht werden?

Auf jeden Fall, denn die Schüler:innen konnten sich zum einen neues Wissen aneignen und bereits vorhandenes Wissen vertiefen und zum anderen ein erweitertes Bewusstsein für Abhängigkeiten entwickeln als auch politische Zusammenhänge erkennen (siehe anhand des Beispiels des "Energieabkommens" zwischen Europa und Arabien). Des Weiteren konnten sie feststellen, wie wichtig es ist, in gewissen Punkten zusammenzuarbeiten, auch wenn sie während des Planspiels nicht immer derselben Ansicht waren. Und auch die soziale Komponente wurde berücksichtigt, denn der Zusammenhalt sowie das Verständnis im Team zu agieren, für seine Meinung beziehungsweise die Meinung der Gruppe/Region einzustehen, wurden gestärkt.

Alles in allem war es also ein sehr gelungenes Projekt, welches hoffentlich auch in den kommenden Jahren an unserer Schule durchgeführt wird.

Finn Ole Karp

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