Mit Jim Hawkins auf die Reise zu Schatzinsel

Fünft- und Sechstklässler des Gymnasiums in Bad Bederkesa hatten großen Spaß am dritten Leseabend

 

Lustiges Geplapper hallte von den Wänden. Mädchen und Jungen aus den fünften und sechsten Klassen huschten durch die Flure. Unter den Armen klemmten Kuscheldecken, in den Händen stapelten sich essbare Leckereien. Auf weichen Socken flitzten alle durch die Klassenzimmer des Gymnasiums. Bücher wurden aufgeschlagen und gemeinsam mit Jim Hawkins ging es auf die Reise zur Schatzinsel.

Ein Tag vor den Halbjahreszeugnissen war es endlich Zeit für den dritten Leseabend am Niedersächsischen Internatsgymnasium in Bad Bederkesa. Die Lehrerinnen Helga Schüller-Rösemann und Inke Döscher hatten diese Aktion für die Fünft- und Sechstklässler bereits vor Weihnachten eingeplant. „Aber Orkantief Xaver und der damit einhergehende Schulausfall erforderte eine Verlegung des Termins“, sagte Inke Döscher. Und so genossen die Schülerinnen und Schüler erst jetzt den spannenden Leseabend in behaglicher Schulatmosphäre. Ihre Eltern hatten dazu jede Menge essbare Leckereien gestiftet.

Unter dem Motto „Hör-Mal-Geschichten“ wurden in vier Klassenräumen aus verschiedenen Büchern mit unterschiedlichen Themen vorgelesen. Jim Hawkins Reise zur Schatzinsel nach dem Buch von Robert L. Stevenson und die Erlebnisse von Robinson Crusoe aus der Geschichte von Daniel Defoe faszinierten die Kinder. Gebannt hörten sie zu, um ja kein Wort zu verpassen. Wer es noch spannender wollte, begleitete beim Buch „Schwarze Spuren“ von Paul Bajoria einen Druckerlehrling auf Verbrecherjagd oder erlebte Nathan Fox im Auftrag Ihrer Majestät nach dem gleichnamigen Buch von Lynn Brittney. Besonders beliebt war die Geschichte der Schneeballschlacht aus der Erzählung „Das fliegende Klassenzimmer“ von Erich Kästner. „Das war nicht nur spannend, sondern auch lustig“, waren sich die Schülerinnen und Schüler einig und schauten schnell noch mal beim „satanarchäolügenialkohöllischen Wunschpunsch“ von Michael Ende oder beim „Geheimcode 2412“ mit der Computerzeitreise ins Jahr Null von Georg Langenhorst vorbei.

Eifrig griffen sie währenddessen zu den vorhandenen Malstiften und Papieren und setzten das Gehörte in Bilder um. Denn diesmal galt es nämlich, nicht nur zuzuhören, sondern auch selbst kreativ zu werden und ein Bild zu gestalten. „Die Schüler sollten durch die Geschichten angeregt werden, Bilder dazu zu malen“, erklärten die beiden Lehrerinnen. Deshalb hätten sie extra Bücher ausgesucht, die leicht umgesetzt hätten werden können. Die bunten Ergebnisse wurden hinterher auf den Fluren präsentiert und boten anderen Schülern Einblicke in die vorgelesenen Bücher.

„Wir möchten mit diesen Leseabenden gerne Anreize schaffen, dass die Schüler mehr lesen“, machte Helga Schüller-Rösemann deutlich. Alle Bücher seien in der Unterstufenbibliothek „Bookingham Palace“ zu finden und könnten dort direkt ausgeliehen werden. Die Verknüpfung mit der Bibliothek sei ihnen wichtig. Sie wollen das Lesen über den schulischen Rahmen hinaus fördern. Auch im nächsten Schuljahr soll wieder ein Leseabend stattfinden. „Vielleicht animieren wir dann die Eltern, aus den Lieblingsbüchern ihrer Kinderzeit vorzulesen“, ergänzte Inke Döscher. Dann könne auch der vierte Leseabend genauso wie der dritte ein voller Erfolg werden.