“The Life and Times of William Shakespeare“ by the Wilde Shamrock Touring Theatre

Zugegeben: Die Ankündigung, dass am 26.11.2018 eine irische Theatergruppe für die 11. Klassen und die Q2 ein englisches Stück über William Shakespeares Leben und Wirken aufführen würde, traf nicht auf breite Zustimmung bei den Schülerinnen und Schülern: “Shakespeare - nicht schon wieder“, “Das Englisch versteht man doch kaum“ usw.

Als hätten es die drei irischen Schauspieler Kate, Adan und Vincent geahnt, dass Shakespeare nicht der favorisierte Schriftsteller unter 16- bis 18-Jährigen ist, wurde zu Beginn des Stückes der Rezitationsversuch Adans - “All the world’s a stage, and all the men and women merely players…“ - harsch von Vincent unterbrochen. „Das will doch keiner sehen geschweige denn hören!“ Vincent war auch clever genug, sich für seine Meinung Unterstützung aus dem Publikum zu holen. Eine Schülerin meinte schlicht: “I hate him!“

Nachdem also das Eis zwischen Schauspielern und Publikum gebrochen war, entspann sich auf der Bühne ein Stück, das Shakespeares Leben von seiner Geburt 1564 in Stratford-upon-Avon, seiner schulischen Laufbahn, seiner Heirat mit der schwangeren Anne Hathaway, seinem langjährigen Aufenthalt in London, den Tücken des Daseins als Schriftsteller, seiner Heimkehr nach Stratford als gefeierter Dramaturg und schließlich seinem Tod 1616 auf anschauliche, abwechslungsreiche Art darstellte. Obwohl die Schauspieler neben einem Plakat als Bühnenhintergrund nur drei Stühle und einen Tisch als Requisiten hatten, konnte man dem Dargestellten aufgrund der fantasievollen schauspielerischen Darbietung gut folgen.

Es sollte jedoch nicht bei einer reinen Vorführung der übermittelten Fakten über Shakespeare bleiben, denn am Ende wurde doch noch Bezug auf einen originalen Shakespeare-Text genommen. Eine Szene (das Spiel im Spiel, Akt V) aus “A Midsummer Night’s Dream“ wurde mithilfe zweier Schüler, Dariana Ehlers, die den Mondschein nachstellte, und Thore Isenbiel, der die Wand personifizierte, zum Besten gegeben. Ergänzt wurden diese Rollen durch Kates, von manchem Schüler als irritierend wahrgenommene, Darstellung eines Löwen sowie von Vincent, der Thisbe verkörperte, und Adan in der Rolle des Pyramus: Thisbe und Pyramus treffen sich nachts im Mondschein an einer Mauer, jedoch wird das Treffen durch das Erscheinen eines Löwen gestört. Thisbe flieht und verliert ihren Mantel, den der Löwe mit seinem roten Speichel befleckt. Pyramus findet den Mantel, wähnt Thisbe tot und tötet sich daraufhin selbst. Als Thisbe ihren toten Liebhaber findet, bringt sie sich ebenfalls um. Irgendwie typisch Shakespeare, könnte man denken. Komplizierte Konstellationen und am Ende seiner Dramen lebt kaum noch jemand. Aber wer zuvor noch nie ein Stück von Shakespeare gesehen hat, könnte angesichts der kurzen komischen Darstellung aus “A Midsummer Night’s Dream“ vielleicht doch etwas milder gestimmt worden sein und in Zukunft beim Namen Shakespeare neugieriger auf das Kommende blicken.

Als musikalische Zugabe boten die Schauspieler zwei Lieder dar, wobei das erste das Publikum mit einem Stuhltanz zum Mitmachen animierte. Nachdem wiederholt im Refrain rhythmisch in die Hände, auf die Schenkel, an die Stirn sowie die Fersen geklatscht wurde, folgte noch ein irisches Volkslied, ehe eine kurzweilige, unterhaltsame, aber auch lehrreiche Theatervorstellung zu Ende ging.

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