Die „Kunstschul-Praxis“ öffnete erneut ihre Tore und Simone Döscher, Leiterin der KUBE, begrüßte mit Dr. Marco Mohrmann den zweiten Landtagsabgeordneten, der an der Aktion „Kunst auf Rezept“ teilnimmt.
Bei dem Kampagnen-Projekt der niedersächsischen Kunstschulen geht es darum, junge Menschen in Kontakt mit politischen Vertretern zu bringen und die Kommunikation einmal umzudrehen: Kinder und Jugendliche zeigen Interesse an den Anliegen von Politikern und wollen ihnen mit ihrer Kreativität helfen. In der „Kunstschul-Praxis“ schlüpfen sie in die Rolle von Medizinern und Therapeuten, um mit dem Abgeordneten ins Gespräch zu kommen, und entwerfen anschließend mit künstlerischen Mitteln individuelle „Behandlungen“. Die Aktion will zeigen, dass Kunstschule viel mehr ist als „malen und basteln“, nämlich dass sie Anliegen von Individuen und Gesellschaft aufgreift und junge Menschen sich mit diesen kreativ auseinandersetzen.
Gut vorbereitet auf ihre Rolle führten die Schüler_innen der 11a mit ihrem „Patienten“ M. Mohrmann ein „Anamnesegespräch“ über politische und persönliche Themen. Der Parlamentarier berichtete aufgeschlossen darüber, was aktuell auf seinen Schultern lastet, wofür er besonders langen Atem braucht und was sein Herz höher schlagen lässt. Besonders beeindruckt hat die Jugendlichen, dass der Landwirt und Jäger aus dem Landkreis Rotenburg/Wümme auch den kritischen Fragen nicht ausgewichen ist und klar Stellung bezogen hat.
Im Anschluss an das Gespräch begann für die Schülergruppen die kreative Arbeit: Sie gestalteten künstlerische „Heilmittel“ für ihren Patienten, die ihn symbolisch stärken sollen. So entstanden dreidimensionale Skulpturen aus Draht und Gips, die Motivation und Kraft verleihen, ein „Lebensmomente“-Kalender mit individuellen Botschaften und ein „Auszeit-Koffer“ namens „Niedersachsen in a nutshell“ mit Ablageplatz für das Handy für die medienfreie Erholung. Die verordneten Kunstwerke sollen demnächst an den Abgeordneten überreicht werden.